Zimt ist eines der ältesten Gewürze und Heilmittel der Welt. Im Europa des 16. bis 18. Jahrhunderts galt Zimt als besonders teuer und wertvoll und wurde höher gehandelt als Gold. Adelige wurden mit Zimt einbalsamiert und Zimt-Nelken-Wasser Gemische in Krankenzimmer sollten die Beulenpest fernhalten. Er gehört zu den Lorbeergewächsen und kommt ursprünglich aus Sri Lanka, Burma und Bangladesch, später auch aus China. Die zylindrischen Zweige des Baumes tragen große ovale, kurzstielige Blätter, die nach Nelken duften. Die rispigen Blütenstände sind armblütig, die Blüten weißlich-grün und unscheinbar.
Zimt ist ein Rindengewürz. Die jungen Triebe werden geschält und die innere Rinde getrocknet, dabei rollt sie sich charakteristisch zur Zimtstange ein. Zimt kommt aber auch gemahlen als braunes Pulver oder als Zimtblüte vor. Das ätherische Öl wird durch Wasserdampfdestillation gewonnen.
Alleskönner Zimt: blutzuckersenkend, antibakteriell, antimykotisch und stoffwechselanregend
Zimt kann den Blutzucker- und den Cholesterinspiegel senken. Um diese Wirkung zu entfalten, braucht man wenigstens ein Gramm pro Tag (= 1 Teelöffel Zimtpulver). Wem diese Menge zu geschmacksintensiv ist, kann Zimt auch in Kapselform zu sich nehmen.
Weiters kurbelt Zimt den Stoffwechsel an und wird auch häufig, aufgrund seiner krampflösenden und antibakteriellen Wirkung, zur Herstellung von Magentropfen verwendet. Auch bei Appetitlosigkeit oder Völlegefühl kommt er zum Einsatz.
Zimt wirkt durchblutungsfördernd und wärmend – als Wickel angewendet hilft er gut bei kalten Füßen.
Gegen Fußpilz und Schweißgeruch
Fußpilzinfektionen wurde früher mit speziellem Zimtfußpuder behandelt. Heute ist die antimykotische Wirkung des Gewürzes durch wissenschaftliche Studien belegt. Apropos Fußpuder: Zimt nimmt, in Schuhe oder auf Füße gestreut, den Schweißgeruch.
Zimtöl: Achtung in der Schwangerschaft
Das ätherische Zimtöl wird gemeinsam mit Nelkenöl auch gegen Zahnschmerzen eingesetzt. In der Schwangerschaft sollte Zimtöl allerdings nicht verwendet werden, da es wehenfördernd wirkt.
Für Heilzwecke sollte ausschließlich echter Ceylon-Zimt in Bioqualität verwendet werden. Im billigeren Cassia-Zimt ist der Cumarin Gehalt wesentlich höher.
Das Weihnachtsgewürz
Zimt in Stangen oder als Pulver ist das Gewürz von Weihnachten. Es wird für Kekse (Zimtsterne), Glühwein, Punsch, Tee, Süßspeisen und Kompotte verwendet. Von Feinschmeckern kommt es auch für Gänse- und Entenbraten zum Einsatz. Aber auch zu gekochtem Fisch, Rind – und Schweinefleisch schmeckt Zimt hervorragend. Er ist es auch ein wesentlicher Teil des heute so beliebten Currys. Zimtöl wird auch zur Herstellung von Likören verwendet.
Unser Tipp: Zimt gegen Erkältung und Zahnfleischentzündung: 1 Stückchen Ingwerwurzel (ca. 2,5 cm) in feine Scheiben schneiden, mit 1 ½ Stangen zerstoßenem Zimt in 350 ml Wasser 10 Minuten zugedeckt köcheln lassen. Abseihen, nach Geschmack mit etwas Honig süßen und heiß trinken oder als Spülung gegen Zahnfleischentzündung verwenden.