Wespen: nützlich, aber lästig

Auch wenn sie für viele Menschen hauptsächlich lästig sind, weil sie jede Grillparty zu einem Albtraum verwandeln können, stehen sie unter Naturschutz und sind äußerst nützlich. Ein Wespenvolk vertilgt bis zu 2 kg Gelsen pro Jahr und nicht nur die, auch Fliegen, Spinnen, Raupen, Blattläuse und allerlei andere Schädlinge fallen ihnen zum Opfer. Neben der natürlichen Schädlingsbekämpfung bestäuben sie genau wie Bienen Pflanzen und sorgen so für Artenvielfalt.

Dennoch können die lästigen Brummer gehörig nerven. Und 2024 ist leider ein besonders starkes Wespenjahr. Es gibt allerdings einige Möglichkeiten, sich ihrer zu erwehren, ohne sie zu töten, denn das ist in Österreich strafbar.

Regel Nummer 1: Nicht fuchteln

Wespen sind von sich aus nicht aggressiv, außer sie fühlen sich bedroht. Das Motto lautet deshalb: leben und leben lassen, soll heißen: nicht fuchteln, sondern Ruhe bewahren, wenn eine Wespe vor dem Gesicht schwirrt. Das machen sie gerne, wenn man kurz davor etwas (süßes) getrunken oder gegessen hat.

Regel Nummer 2: Nicht pusten, besser sprühen

Auf keinen Fall wegpusten – das im Atem enthaltene Kohlendioxid gilt im Wespennest als Alarmsignal, und macht Wespen angriffslustig. Am besten vorsichtig mit einer Zeitung wegschieben oder die Wespe mit Wasser besprühen, das gaukelt Regen vor und die Wespen verziehen sich zumindest kurzfristig zurück in ihr Nest.

Regel Nummer 3: Getränke und Essen abdecken

So verhindert man, dass die Tiere hineinfliegen, und lockt sie nicht weiter an.

Regel Nummer 4: Auf Parfüms verzichten

Verzichten Sie auf parfümierte Sonnencremes, Eau de Toilettes, Haarsprays oder Waschmittel. Der Geruch kann Wespen unter Umständen anlocken.

Last but not least für Allergiker: Anaphylaxie Notfallset nicht vergessen!

Hausmittel, die ein wenig helfen: 

  • Pflanzen Sie Lavendel, Basilikum und Knoblauch im Garten oder auf dem Balkon
  • Ätherische Öle wie Citronella, Nelkenöl oder Teebaumöl mögen Wespen nicht gerne
  • Einen Extrateller für die Wespen aufstellen – natürlich nicht am Esstisch selbst 😉

Erste Hilfe bei Wespenstichen

Für Nicht-Allergiker:innen ist ein Wespenstich in den meisten Fällen harmlos. Bei Schmerzen, Juckreiz, Rötungen oder einer Schwellung bis zu einem Durchmesser von 10 cm handelt es sich um nicht bedrohliche Reaktionen auf das Wespengift. Stiche im Mund oder Rachenraum sind allerdings auch für Menschen ohne Wespenallergie gefährlich und erfordern rasche ärztliche Hilfe.

Unmittelbar nach dem Stich helfen:

  • Hitzebehandlungen mit speziellen „elektrischen Stichheilern“ – je schneller, desto effektiver
  • kalte Kompressen
  • rezeptfreie Schmerzmittel (Paracetamol, Ibuprofen)
  • Cremes gegen Juckreiz

Die Symptome klingen nach spätestens einigen Tagen ab.

Schwere allergische Reaktionen treten überwiegend innerhalb von 15 Minuten nach einem Wespenstich auf.

Dazu zählen:

  • Luftnot
  • Rötungen am ganzen Körper
  • Schluck- und Sprechbeschwerden
  • Schwellungen im Gesicht und am Hals
  • Kraftlosigkeit, Kaltschweißigkeit
  • Bewusstlosigkeit
  • Atem- und Kreislaufstillstand

Alarmieren Sie in diesem Fall umgehend den Notarzt.